Herbst 2024 | Pfälzer Wald

08.09.204 | ..es geht los

Der Wecker klingelte früh – viel zu früh. Aber kein Wunder, 700 km lagen vor uns. Also ab auf die Straße! Bis hinter Hannover ein einziges Baustellen-Karussell, das sich endlos zog. Aber irgendwann war es geschafft. Zum Kaffee – oder besser gesagt zur McCafé-Plörre – hatten wir unser Ziel erreicht.

Unser Zuhause für die nächsten Tage: ein gemütliches Zimmer unterm Dach in einem Landhotel in Neustadt an der Weinstraße. Umgeben von endlosen Weinbergen und mit direktem Blick auf das Hambacher Schloss – nicht schlecht!

Ein kurzer Abstecher in die Altstadt musste noch sein, ein bisschen Kopf frei bekommen nach der langen Fahrt. Und als dann der Regen einsetzte? Perfektes Timing, um es sich im Hotel gemütlich zu machen – mit dem ersten Glas Pfälzer Wein in der Hand. So lässt sich der Abend starten! 🍷

..noch ein kleines Farbenspektakel am Abend.

Wolkenspiel

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09.09.2024 | ..die Gegend

Warm war’s im Zimmer – vielleicht ein bisschen zu warm. Die Nacht? Naja, eher unruhig. Aber das Frühstück machte es wieder wett: alles da, was man braucht. Nur beim Kaffee… tja, da waren die Gastgeber nicht gerade flexibel. Scheint fast so, als hätte die Pfalz ihr eigenes „Kaffeeding“.

Das Wetter zeigte sich launisch – immer wieder kleine Schauer, die unsere Pläne ein wenig durchkreuzten. Aber egal! Wir machten uns trotzdem auf den Weg und wanderten den Weinlagenweg von Neustadt-Haardt bis in die Altstadt. Der Weg? Traumhaft! Gesäumt von beeindruckenden Sandsteinvillen mit einem Hauch mediterranem Flair. Überall Zitruspflanzen, Feigenbäume und exotisches Grün – fast schon ein bisschen wie in Südeuropa. Nur die Regenschauer erinnerten uns daran, dass wir doch noch in Deutschland waren. 😅

In Neustadt selbst ließen wir uns durch die alten Gassen treiben. Charmante Fachwerkhäuser, kleine Läden und immer wieder ein Stück Geschichte zum Entdecken. Viele der zahllosen Sehenswürdigkeiten sind digital erklärt – einfach QR-Code scannen, iPhone ans Ohr halten und eintauchen. Super praktisch!

Irgendwann war es Zeit für eine Pause, und wo könnte man die besser einlegen als in der ältesten Weinstube Neustadts? Dort gönnte ich mir eine echte Pfälzer Weinschorle – 0,5 Liter Riesling vom Weingut Klohr. Die Wirtin grinste und meinte: „…mit sehr wenig Wasser, weil’s zu teuer ist.“ Klang vielversprechend – und sie hatte recht! Das Nationalgetränk der Pfalz hat mich definitiv überrascht. Leicht, erfrischend und einfach richtig gut. Kann ich nur empfehlen! 🍷😄

Bei 2 hiesigen Winzern waren wir aber sind noch nicht überzeugt. Wir schauen uns weiter um, denn die Auswahl ist riesig.

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10.09.2024 | ..zur Burg Trifels

Unsere Tour startete in Annweiler – voller Vorfreude und mit fest geschnürten Wanderschuhen. Knapp 8 Kilometer lagen vor uns, mitten durch den wunderschönen Pfälzer Wald. Der Weg führte uns bergauf, vorbei an knorrigen Eichen und moosbewachsenen Felsen. Die Sonne blinzelte durch das Blätterdach, während wir uns langsam aber sicher unserem Ziel näherten: der legendären Burg Trifels!

Dort, wo einst Kaiser und Könige wandelten – darunter Barbarossa höchstpersönlich – standen nun wir. 😊 Der Blick von oben? Einfach atemberaubend! Die Burg thronte majestätisch über dem Tal, und der Gedanke, dass hier einst das Original der Reichskleinodien aufbewahrt wurde, verlieh dem Ganzen eine besondere Atmosphäre.

Nach einer ausgiebigen Pause mit Panoramablick machten wir uns schließlich wieder auf den Rückweg – mit vielen Eindrücken und vielleicht sogar einem Hauch von Rittergeist im Gepäck. 🏰✨

Sehr sehenswert mit einem fantastischen Rundblick bei klarem Wetter bis zu den nördlichen Vogesen in Frankreich. 🇫🇷

Annweiler – ein kleines Städtchen, idyllisch gelegen zwischen bewaldeten Hügeln des Pfälzer Waldes. Klingt erstmal vielversprechend, oder? Nun ja … sagen wir mal so: die Natur drumherum ist traumhaft, aber der Ort selbst wirkt, als hätte er in den 70ern die Bremse gezogen und vergessen, wieder Gas zu geben.

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11.09.2024 | Speyer im Regen

Regenwetter? Kein Problem! 🌧️ Wenn die Wanderwege matschig und der Himmel grau ist, muss Plan B her – und der hieß für uns: Speyer! Nur ein Katzensprung entfernt und immer einen Besuch wert.

Kaum angekommen, wurde schnell klar: Kirchen, wohin das Auge blickt. Majestätisch ragen sie in den Himmel, als wollten sie dem Regen trotzen. Besonders beeindruckend: die protestantische Gedächtniskirche. Schon von außen ein Hingucker, aber drinnen? Wow! Die bunten Glasfenster warfen ein Farbenspiel in den Raum, das einen fast vergessen ließ, dass draußen das Wetter verrückt spielte. Gewaltig, eindrucksvoll – ein Ort, der einen staunen lässt.

Manchmal sind es eben genau diese grauen Tage, die für die buntesten Eindrücke sorgen. 😉

Gedächtniskirche

Der Dom zu Speyer, u.a. die Grablage des Kaisers Heinrich IV (der, der nach Canossa pilgern musste), ist der größte romanische Bau der Welt. Ein weiterer Höhepunkt, nicht nur wegen der Krypta.

Heidelberg? Eigentlich ja – aber wir waren pflasterlahm! 😅 Nach all den Kilometern auf harten Stadtböden fühlten sich unsere Füße an wie Betonklötze. Zurück ins Hotel? Viel zu früh. Also Planänderung: Bad Dürkheim!

Warum gerade dort? Ganz einfach: Hier steigt der Wurstmarkt – das größte Weinfest der Welt! 🍷🎉 Klingt erstmal nach einer Metzger-Messe, ist aber in Wirklichkeit ein Paradies für Weinliebhaber. Riesige Weinfässer, gemütliche Straußwirtschaften und eine Stadt, die förmlich nach Riesling duftet. Selbst ohne Wurstmarkt-Party war das Flair spürbar – ein Ort, der weiß, wie man feiert!

Ein kleines Gläschen zur Erholung? Nun ja … sagen wir mal so: Unsere müden Füße haben sich plötzlich viel leichter angefühlt. 😉🍷

Der Regen? Geschichte! 🌧️🚫 Pünktlich zum Abend zeigte sich der Himmel von seiner besten Seite – als wollte er sich für das Grau des Tages entschuldigen. Ein Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch! Die letzten Strahlen tauchten die Landschaft in warmes Licht, und plötzlich war alles wieder gut.

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12.09.2024 | ..wir gehen wieder wandern

Irgendwo in der Pampa des Pfälzer Waldes – genau dort begann unser Abenteuer. 🌲😅 Kein großes Ortsschild, keine Menschenmassen – nur wir, unsere Wanderschuhe und ein herrlicher 10-Kilometer-Rundweg.

Und der hatte es in sich! Hoch, runter, wieder hoch – der Pfälzer Wald machte keine halben Sachen. Mal ging es über wurzelige Pfade, mal über weichen Waldboden, immer begleitet vom Duft von Moos und harzigen Kiefern. Kein Netz, keine Ablenkung – einfach Natur pur. Und das Beste? Die Aussichtspunkte, die uns für jeden Anstieg belohnten. 💪🏽🏞️

So muss Wandern sein! 🥾🔥

Hinterweidenthaler Runde | Teufelstisch
..am Ziel | Teufelstisch

Das große Finale unserer Tour? Ein echtes Highlight! 🎉 Nach all den Kilometern durch den Wald tauchte er plötzlich vor uns auf: der Teufelstisch – 14 Meter hoch, majestätisch, fast unwirklich.

Da stand er, als hätte der Teufel persönlich einen riesigen Felsbrocken auf zwei Beine gestellt. Und mit dem strahlend blauen Himmel als Kulisse sah das Ganze noch beeindruckender aus. 🌤️💪🏽 Ein kurzer Moment der Ehrfurcht.

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13.09.2024 | Wein soweit das Auge reicht! 🍷✨

Unser Ziel heute: Deidesheim, ein kleiner, aber feiner Weinort, der für Genießer ein echtes Paradies ist.

Das Problem? Zu viele Winzer, zu viele gute Tropfen – wie soll man sich da entscheiden? 🤷‍♂️ Ganz klar: Probieren ist Pflicht! Und genau deshalb sind Rundgänge durch solche Orte die beste Lösung. Ein Schlückchen hier, ein Schlückchen dort – und plötzlich wird aus einer Weinprobe ein kleiner Spaziergang mit Genussgarantie.

Deidesheim? Charmant, gemütlich und gefährlich lecker! 😏🍷

Deidesheim | Altstadt

Geschichte trifft Moderne! 🏰📱 Wer Deidesheim besucht, sollte sich den historischen Rundgang nicht entgehen lassen. Absolut empfehlenswert!

Entlang der alten Stadtmauer geht’s auf eine Reise in die Vergangenheit – aber ganz zeitgemäß. Denn dank QR-Codesan den Sehenswürdigkeiten wird aus dem Spaziergang eine interaktive Entdeckungstour. Einfach scannen, staunen und eintauchen in die Geschichten hinter den alten Mauern.

Wein soweit das Auge reicht – aber wo bleibt der Ausschank? 🍷🤨

Entlang der Strecke reihten sich einige Weingüter, doch eines fiel uns sofort auf: Die meisten hatten keinen Ausschank! Keine offenen Höfe, keine spontanen Verkostungen – einfach nur geschlossene Tore. Schade eigentlich! Wir hatten uns schon auf eine kleine Weinpause gefreut.

Dafür gab’s eine Überraschung: moderne Vinotheken, schick designt und genial in die alten Gemäuer integriert. Ein echter Hingucker! Aber irgendwie fehlte das gesellige Flair einer traditionellen Straußwirtschaft.

Am späten Nachmittag zogen wir weiter, durch die idyllischen Weinberge nach Mußbach. Und dort? Gleiches Szenario wie am Vormittag. Traumhafte Landschaft, perfekte Wege – aber keine Einkehrmöglichkeit. Die Winzer hielten ihre Hoftore fest verschlossen.

Fazit: Wunderschön zu wandern – aber für ein Glas Riesling muss man anscheinend einen Plan B haben. 😉🍷

Ein kleiner Trick, und schon waren wir am Ziel! 🍷😏 Nach all der Enttäuschung mit den verschlossenen Hoftoren brauchten wir dringend einen Plan B für den Abend – Wein und Abendessen, das war unser Ziel!

Und wie das so ist, wenn man sich nicht unterkriegen lässt: Mit einer kleinen Reservierungs-Lüge (wir wollten ja eigentlich nur etwas trinken) ergatterten wir einen Tisch. „Nur trinken?“ Die Antwort war klar: „Na gut, dann dürft ihr auch essen!“ 😄

Und so saßen wir plötzlich in einem gemütlichen Lokal, das eigentlich für “nur trinken” keine Plätze mehr hatte – und konnten nicht nur ein Glas Riesling genießen, sondern auch ein leckeres Abendessen. Glück gehabt! 🍴🍷

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14.09.2024 | Der steile Weg zur Demokratie – und das nicht nur im übertragenen Sinne! 🇩🇪🏰

Das Hambacher Schloss ist hier einfach allgegenwärtig. Der Marsch von 1832, bei dem etwa 30.000 Menschen den Weg zum Schloss antraten, markiert einen der ersten großen Schritte hin zur deutschen Demokratie. Ein echtes historisches Highlight, das uns auf unserer Wanderung ständig im Hinterkopf schwebte.

Unser Weg führte uns durch die alten Gassen von Hambach, wo viele der Gebäude auf das Jahr 1548 datiert sind. Viel Sandstein, unterbrochen von charmantem Fachwerk – ein echtes Fest für die Augen. Diese Orte atmen Geschichte! Und wie könnte es anders sein, auch hier reihen sich Weingüter an Weingüter – aber, wie schon bekannt, kein Ausschank. Stattdessen gibt’s nur Flaschenverkauf.

Doch dann, genau am Weg zum Schloss, hatten wir einen echten Glücksgriff: Ein Weinautomat! 🍇🥂 Eine geniale Idee, die wir so schon aus Österreich kennen – einfach Geld einwerfen, Flasche wählen, und schon hatte man ein Gläschen der regionalen Spezialitäten. Perfekt, um sich die Wanderung noch ein bisschen zu versüßen.

Hambach Altstadt

Der Aufstieg zum Schloss? Steil, holprig und definitiv nicht ohne! 🥾💦 Aber wer aufgibt, ist selbst schuld – der Ausblick vom Hambacher Schloss ist jede Anstrengung wert!

Oben angekommen, erwartete uns die Ausstellung. Doch irgendwie war es dort ein bisschen unruhig – viele Menschen, viele Eindrücke, und irgendwie war es schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht lag es an den vielen Informationen, die eher online nachzulesen sind, als vor Ort wirklich zu greifen. Trotzdem – die Geschichte des Ortes, die Erinnerung an den Marsch von 1832, die ganzen historischen Zusammenhänge – das kann man nicht einfach googeln. Aber der restliche Trubel hätte auch ruhig etwas entspannter sein können. 😅

Fazit? Blick vom Schloss super, Ausstellung vielleicht eher für den gemütlichen Abend zu Hause. 📱💻

Bevor es wieder retour ging stärkten wir uns im Lokal 1832. Die Küche ist sehr zu empfehlen.

Am Ende des Tages waren wir fußlahm, so dass wir am Abend noch eine kleine Runde durch die Weinberge schafften. Wandern macht müde!

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15.09.2024 ..das Geld war alle | wir fahren nach Hause